National- und Ständeratswahlen vom:
21.Oktober 07
Neben Sommarugua haben Wahlchancen:
Wer den drei Kandidierenden, die mit Sommaruga auf den Tickets stehen, nicht traut, kann auch einfach den Namen der bisherigen SP-Frau alleine auf den leeren Wahlzettel schreiben, nicht möglich bei der Ständeratswahl ist die doppelte Nennung eines Kandidatenamens.
Simonetta Sommarugua (SP)
Franziska Teuscher (Grünes Bündnis)
Nationalrätin, traditionelle grüne Umweltpolitikerin mit hoher Sachkompetenz. Als ausgebildete Biologin bringt sie auch das nötige Fachwissen mit und kann ihre Anliegen entsprechend fundiert vertreten.
Simonetta Sommarugua (SP)
Dora Andres (FDP)
Die frühere bernische Polizeidirektorin (1998-2006) versucht ein Comeback in der Politik. Von ihrer beruflichen Karriere her ist Andres eine Vertreterin des kleinen und mittleren Gewerbes. Politisch steht Andres ziemlich genau in der Mitte: In Fragen der Asyl- und Migrationspolitik vertritt sie restriktive Positionen, auch die Cannabislegalisierung lehnt sie ab, gleichzeitig vertritt sie in Fragen des Umweltschutzes eine fortschrittliche Haltung.
Von den Listen empfehlen wir eine bürgerlich-liberale und eine linksökologische.
Nationalrätinnen und Nationalräte werden im sogenannten Proporz-Verfahren gewählt. Anders als beim Ständerat wählt man nicht eine Person, sondern zuerst die Partei und erst in zweiter Linie Köpfe. Deshalb übt als Wählerin oder Wähler die grösste Stimmkraft aus, wer eine Parteiliste unverändert einwirft. So gehen keine Stimmen “verloren”.
Liste 6: Freisinnig-Demokratische Partei unverändert einzulegen Die bernische FDP setzt auf Kontinuität. Alle drei bisherigen Nationalräte und die bisherige Nationalrätin treten wieder an. In den letzten vier Jahren haben sich die vier getreu dem langjährigen Parteimotto “Mehr Freiheit, weniger Staat” für Bürokratieabbau und wirtschaftliche Liberalisierung eingesetzt. Christa Markwalder setzte zudem Akzente in der Bildungs- und Aussenpolitik, sowie in Fragen gesellschaftlicher Liberalisierung. Die neu antretenden Kandidatinnen und Kandidaten sind eine ausgewogene Mischung als Politprofis und Praktikern aus der Privatwirtschaft.
Liste 9: Grüne Kanton Bern unverändert einzulegen Auf der Liste 9 treten Kandidatinnen und Kandidaten von der Grünen Freie Liste und vom Grünen Bündnis vereint an. Damit ist sowohl das grün-liberale, als auch das gewerkschaftlich orientierte links-grüne Spektrum abgedeckt. Neben den beiden bisherigen Franziska Teuscher, die auch für den Ständerat kandidiert und der langjährigen Stadtberner Finanzdirektorin Therese Frösch, finden sich ausschliesslich amtierende Lokal- und Kantonspolitikerinnen und -politiker, sowie ein Regierungsstatthalter und ein Gerichtspräsident. Auf eine solch geballte Ladung an politisch-institutioneller Fachkompetenz auf ihrer Nationalratsliste kann sonst keine Partei im Kanton zurückgreifen.
Listen 1 bis 3 (SVP und junge SVP) sind unwählbar. Immer stärker orientiert sich die einst staatstragende, liberal-konservative Berner SVP an Stil und Ton und Politik ihrer extremen Zürcher Kameraden.
Listen 4 und 5 Sozialdemokratische Partei. Von diesen beiden Listen empfiehlt votez.ch die beiden bisherigen Nationalrätinnen Evi Allemann, SP (Kandidaten-Nr. 04.05.7): Die Listen als ganzes kann votez.ch nur beschränkt empfehlen. In den letzten Jahren zeichnete sich die SP schweizweit durch politische Immobilität aus. Verknöcherte Gewerkschaftsbürokraten, wie sie auch auf der Berner Liste zu finden sind, gehören nicht ins Bundeshaus.
Listen 7 und 8 jungfreisinnige/Liste Radicale Romande (FDP Berner Jura) vertreten politisch in etwa dasselbe wie ihre Mutterpartei (Liste 6), angereichert mit Partikularinteressen der jungen und französischsprachigen Minderheit im Kanton Bern. Auf den beiden Listen hat kaum jemand eine Chance gewählt zu werden.
Listen 10 und 11: junge Grüne/Grün-Alternative Liste. Die Kandidierenden auf diesen beiden Listen vertreten grüne Politik kompromissloser als ihre Kolleginnen und Kollegen auf Liste 9. Sind nicht wählbar, weil sie vergleichsweise wenig politische Erfahrung mitbringen und ihre Positionen aus einer ideologischen Positionen heraus vertreten.
Listen 12 bis 16: Evangelische Volkspartei/Eidgenössisch Demokratische Union: Nicht wählbar, weil die Bibel in der Politik nichts verloren hat.
Listen 17 bis 24: nicht wählbar, weil sie extreme Positionen am rechten Rand des politischen Spektrums vertreten oder nur zum Jux zu den Wahlen angetreten sind.
Wer im Grundsatz mit der politischen Stossrichtung der beiden von votez.ch empfohlenen Listen einverstanden ist, nicht aber mit dem präsentierten Personal, kann aus seinen Wahlunterlagen die leere Liste nehmen, zuoberst eine Listenbezeichnung hinschreiben in unserem Fall Liste 6 (FDP) oder Liste 9 (Grüne Kanton Bern) und die leeren Zeilen mit Kandidierenden seiner Wahl ausfüllen (Kandidaten-Nummer nicht vergessen!). Ein Name kann auch zweimal aufgeführt werden, das erhöht die Wahlchance der betreffenden Person.
Evi Allemann, SP (Kandidaten-Nr. 04.03.1): Die junge Juristin hat sich in den ersten vier Jahren im Bundeshaus problemlos Respekt und Gehör verschafft und musste nie auf einen Jugendbonus abstützen. Allemanns thematische Schwerpunkte liegen vor allem bei der Umweltpolitik. Immer wieder bringt sie als eine der wenigen im Rat auch Fragen zu Chancen und Risiken von (Zukunfts)technologien, wie RFID, WLAN oder Internet aufs Tapet.
Ursula Wyss, SP (Kandidaten-Nr. 04.05.7): Vor acht Jahren als jüngste Nationalrätin gewählt, steht Ursula Wyss heute an der Spitze der SP-Fraktion im Bundeshaus. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Ökologin ist eine Vollblutpolitikerin und nicht nur in ihren angestammten Dossiers sattelfest, sondern eine kompetente Allrounderin. Bei aller Sach- und Fachkompetenz verliert sie ihren politischen, sozialdemokratischen Standpunkt nie aus den Augen.
Christa Markwalder, FDP (Kandidanten-Nr. 06.01.07) steht für gesellschaftlicher Liberalisierung und einen neuen modernen Freisinn.
Bei Smartvote kann man einen politischen Fragebogen ausfüllen und beantworten und erhält dann passende Kandidaten. Das Problem: Oft haben die vorgeschlagenen Kandidaten keine Chance. Man wirft also seine Stimme weg. Oder man wählt z.B. einen liberalen Freisinnigen von hinten auf der Liste und stärkt damit einen SVP-Freisinnigen. Gut ist Smartvote, wenn man mehr über einzelne Politiker erfahren will, deshalb haben wir überall links zu den Politiker-Profilen gelegt.
Umweltrating aller Kandidaten von WWF, Greenpeace etc.