Wahl- und Abstimmungsinformationen

Votez pour vous - Informationen zu Wahlen und Abstimmungen.

Urnengang vom:

23.Oktober 11

Zürich

Ständerat für Eilige

Bürgerlich-urban

Urban-undogmatisch

Die Kandidaten im Einzelnen

Gegen die zwei bisherigen Verena Diener (GLP) und Felix Gutzwiller (FDP), tritt SVP-Boss Blocher an. Verhindern lässt sich Blocher nur mit der Diener und dem aufgeschlossenen FDPler Gutzwiller.

Kandidaten mit Chancen

Kandidaten ohne Chancen

Alle weiteren Kandidaten sind völlig chancenlos und treten nur an, um für ihre Nationalratslisten Reklame zu machen.


Ständerat für Fortgeschrittene

Im ersten Wahlgang braucht es eine Mehrheit aller Stimmenden. Deshalb dürfte es zu einem zweiten Wahlgang kommen, in dem gewinnt, wer am meisten Stimmen hat. Viele Linke wollen im ersten Wahlgang Glättli (Grüne) und Hardegger (SP) wählen, um ein “Zeichen zu setzen”. Weil der Kanton mehrheitlich bürgerlich ist, haben beide keine Chance. Falls Glättli oder Hardegger ähnlich viele Stimmen wie Diener machen, droht aber Gefahr, dass einer noch einmal antritt. Schon bei der Ersatzwahl in den Regierungsrattrat der bekannte SP-Nationalrat Jositsch explizit an, um Bäumle von den verhassten Grünliberalen zu verhindern. SP-Jositsch verlor deutlich gegen einen wenig bekannten SVP-Mann.

Es sollte bei den Ständeratswahlen weder um folgenfreies Zeichensetzen gehen, noch darum, der GLP eins auszuwischen. Es geht darum, Ständerat Blocher und einen weiteren SVP-Sitz zu verhindern.


Nationalratswahlen für Eilige

Eine (und nur eine!) der folgenden Listen auswählen und ins Wahlcouvert stecken:

Nur diese Listen kommen für urbane Wähler in Frage. Die anderen sind entweder stockkonservativ, Aussenseiter ohne Chancen oder Marketinggags der grossen Parteien.

Die Listen im Einzelnen


Nationalratswahlen für Fortgeschrittene

Politisch interessant sind selten Listen, sondern konkrete Köpfe. Allerdings nur solche, die auch gewählt werden können, d.h. die einigermassen realistische Wahlchance haben. Einfluss nehmen kann man, indem man die Listen verändert. Dabei gibt es zwei Wege:

Achtung: Neben dem Namen der Kandidaten, die Zahl, die links von ihm steht, dazu schreiben.

Listen verändern

Konkret gibt es zwei Gründe, eine Liste zu ändern. Man nimmt einen Kandidaten mit guten Chancen und hofft, dass er auf Kosten eines anderen Kandidaten reinkommt. Oder man wählt jemanden, damit er oder sie das nächste Mal einen sicheren Listenplatz erhält.

Achtung: Obwohl Alternative Liste und Piratenpartei eine Listenverbindung haben, ist es nicht klar, ob es überhaupt zu einem Sitz reicht. Voraussetzung wäre, dass die Piratenpartei gegenüber den Kantonsratswahlen etwa ein Prozent gut macht. Das heisst, wer Alternative oder Piraten gewählt sehen will, schmeisst seine Liste möglichst unverändert ein.

Ausgangsliste ist die Liste 24 Alternative oder 10 Piraten. Darauf zwei Namen streichen und dafür Balthasar Glättli (04065) von den Grünen einsetzen, damit wenigstens der ins Parlament kommt, wenn es den Piraten oder der AL nicht reicht.

Die urban-bürgerliche Liste

Ausgangsliste ist die Liste 5 CVP. Grund: Nach den Wahlen geht die Debatte in der FDP los, ob sie verliert, weil sie zu sehr Klientelpolitik für die Grosskonzerne macht und sich um den Mittelstand foutiert oder ob sie mit der SVP gemeinsame Sache machen soll. Die Stimmen für die CVP sind da ein Fingerzeig.

Zwei Namen streichen und Ruedi Noser (03018) von der FDP auf die Liste setzen, weil Noser für die liberal-moderne FDP steht. Eventuell ergänzen, durch Beat Walti (03069) und Carmen Walker Späh (03050).

Die undogmatisch-urbane Liste

Irgendeine Liste nehmen, die einem gefällt. Darauf zwei Mal…


Gesamtschweizerisch

Bei Smartvote kann man einen politischen Fragebogen ausfüllen und beantworten und erhält dann passende Kandidaten. Das Problem: Oft haben die vorgeschlagenen Kandidaten keine Chance. Man wirft also seine Stimme weg. Oder man wählt z.B. einen liberalen Freisinnigen von hinten auf der Liste und stärkt damit einen SVP-Freisinnigen. Gut ist Smartvote, wenn man mehr über die Antworten zu konkreten Fragen einzelner Politiker erfahren will, deshalb haben wir überall Direkt-Links zu den Politiker-Profilen hinterlegt.


Kommentar: Worum es diesmal geht.

In verschiedenen Kantonen greift die SVP an, um Ständeratssitze zu erobern. In Zürich kandidiert Blocher selber, und er schmeisst in der ganzen Schweiz massive Mittel in den Wahlkampf, weil er seine Abwahl nicht verwunden hat. Ziel der SVP ist ein zweiter Bundesratssitz.

Entscheidend für diesen Sitz ist, ob man sich zu arithmetischer oder inhaltlicher Konkordanz bekennt. Arithmetische Konkordanz heisst, dass der Bundesrat gemäss der Wählerstärke der Parteien zusammen gesetzt ist. Inhaltliche Konkordanz heisst, dass nur in den Bundesrat gewählt wird, wer sich an einen Minimalkonsens hält. So kam die SP trotz grosser Wählerstärke erst in den Bundesrat als sie sich zur Armee bekannte. Und es ist nicht einzusehen, warum nach dem gescheiterten »Experiment Bundesrat Blocher« noch einmal ein neuer Querschläger von der SVP gewählt werden sollte.

Allerdings dürfte die FDP weiter verlieren, womit sich der Druck erhöhen wird, dass sie einen Sitz abgibt. Widmer-Schlumpf dürfte wieder gewählt werden (von Mitte und links), und gut möglich ist, dass sie nach den Wahlen auch eine solide Parteibasis erhält, weil BDP und CVP fusionieren. Zulegen dürften die Grünliberalen, eventuell auch Grüne und SP. Will man also, gemäss der Tradition einer inhaltlichen Konkordanz, die SVP vorläufig draussen halten, müssten sich Grüne und Grünliberale auf einen gemässigten Kandidaten einigen und - zulasten der FDP - einen Öko-Bundesrat als Vertreter der grün-linken und grünliberalen Wähler fordern.