Bern

Wahlen Kanton Bern

Der Kanton wählt am 20. Oktober: 24 Nationalratssitze sowie zwei Ständeratsmandate.

INFO: Ständerat für Eilige

Linke: Hans Stöckli (SP) und Regula Rytz (Grüne)
Linksliberal: Christa Markwalder (FDP) und Kathrin Bertschy (GLP)
oder wahlweise Beatrice Simon (BDP) anstelle von Bertschy oder Markwalder
Frauenwahl: Zwei der Kandidatinnen



INFO: Ständerat für Fortgeschrittene

Die SP hatte bisher mit Hans Stöckli, die BDP mit Werner Luginbühl einen Sitz. Luginbühl tritt nicht mehr an, deshalb stellt die BDP die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simon auf. Eher keine urbane Kandidatin, aber geeignet, den SVP-Hardliner Werner Salzmann zu besiegen.

Wegen der Besonderheiten im Kanton Bern (das absolute Mehr ist hoch, weil die leeren Stimmen dazugezählt werden) kommt es sicher zu einem 2. Wahlgang. Der wahrscheinlichste Ausgang ist: Stöckli wird im ersten Wahlgang, Simon im 2. Wahlgang gewählt.

Linksliberale und bürgerliche Wähler*innen haben mit Christa Markwalder (FDP) und  Kathrin Bertschy (GLP) zwei valable Kandidatinnen, wobei vor allem Bertschys Chancen klein sind.

Linke Wähler*innen legen mit Hans Stöckli und Regula Rytz am besten bereits im 1. Wahlgang das einzige Kombi-Ticket ein. Im 2. Wahlgang hat Rytz eine valable Chance.

Mehr Infos:



INFO: Nationalrat für Eilige

Eine Liste – und nur eine! – einwerfen!
In Frage kommen:


Alle anderen Listen sind entweder stockkonservativ oder haben keine Chance auf einen Sitz.

Listenverbindungen:

Gruppe 1: SVP
Gruppe 2: Links-Grün: SP, Grüne u.a.
Gruppe 3: Mitte: BDP, GLP (!), Piraten (!), CVP u.a.
Gruppe 4: FDP
Gruppe 5: Mikroparteien (Schweizerdemokraten bis 5G-Gegner) 

Interessant, dass FDP und SVP jeweils eine eigene Listenverbindung haben. Wer also BDP oder GLP wählt, muss keine Angst haben, dass die Stimme am Ende doch an die FDP geht. Die Listen in der Gruppe 5 sind wahltaktisch unbedingt zu vermeiden (wer die Anti-5G Liste wählt, kann der Frömmler-Partei EDU zum Sitz verhelfen).



INFO: Nationalrat für Fortgeschrittene

Weil die Bevölkerung im Kanton Bern weniger stark gewachsen ist als in anderen Kantonen, verliert der Kanton einen Nationalratssitz (24 statt 25). Es wird also spannend.

Wahltaktik

Laut Prognosen könnte die SVP 1 bis 2 Sitze verlieren, die Grünen einen dazugewinnen. Wobei die Frage ist, ob auf Kosten der Rechten oder der SP. Die BDP hat auch einen Wackelsitz, weil Hans Grunder nicht mehr kandidiert.

  • Keine Kleinstparteien wählen!
  • aufgeschlossene Bürgerliche wählen die chancenreichen Frauen bei der FDP
  • Linksliberale und ökologische Bürgerliche wählen BDP oder GLP
  • Linke und urbane Progressive wählen SP oder Grüne


Wahl nach Themen

Welche Parteien sind bei welchen Themen wählbar? Kreuze deine Schwerpunkte an und wähle die Partei, die am meisten vorkommt:

  • Personenfreizügigkeit: alle ausser SVP
  • EU-Rahmenabkommen: Ohne wenn und aber hinter dem Abkommen steht die GLP. FDP und BDP streben einen Abschluss an. Die SP hat noch Vorbehalte zum Lohnschutz.
  • Willkommenskultur: GLP, Grüne, SP.
  • Nachhaltige Energie- und Klimapolitik: SP, Grüne, GLP oder BDP (!).
  • Liberale Gesellschaftspolitik (Ehe für alle, Elternzeit, Lohngleichheit, Kinderbetreuung): SP, Grüne oder GLP.
  • Linke Sozialpolitik (gegen: Kürzungen von Renten, IV und EL, Erhöhung Mindestfranchise, Steuergeschenke an Reiche und Firmen, 14 Milliarden für Kampfjets und neue Autobahnen) SP oder Grüne.


Wahl nach Personen

Politisch interessant sind selten Listen, sondern konkrete Köpfe. Allerdings nur, wenn sie tatsächlich gewählt werden können, d.h. einigermassen realistische Wahlchancen haben. Einfluss nimmt man, indem man die Listen verändert. Dabei gibt es zwei Wege:

  • Kumulieren: Man streicht jemanden von der Liste. Dafür schreibt man einen anderen Namen von der derselben Liste nochmals darauf. So erhalten genehme Kandidaten zwei Stimmen.
  • Panaschieren: Man kann auf einer Liste Namen streichen und durch eine Kandidatin einer anderen Liste ersetzen, die man einmal oder zweimal hinschreibt.


Kandidat*innen, die uns aufgefallen sind

03.04.3. Tamara Funicello. SP Frauenliste. Wer es gerne prononciert links hat, wählt die ehemalige JUSO-Chefin.

04.02.2 Corrado Pardini. SP Männerliste. Gewerkschafter Pardini kämpfte in der Arena mit Blocher gegen das EU-Rahmenabkommen und ist zum Gesicht der SP-Ablehnung geworden. Je nach Präferenzen, schreibt man Pardini zwei Mal auf die Liste, oder streicht ihn, wenn man möchte, dass es mit dem Rahmenabkommen vorwärts geht.

09.02.04 Christian Wasserfallen. FDP. Wasserfallen gehört zur konservativen FDP. Er war der Gegenspieler gegen Gössis Vorstoss, die FDP mehr in Sachen Klima machen zu lassen. Deshalb empfehlen wir: Wer die FDP-Liste wählt, streicht Wasserfallen. 

09.07.5 Claudine Esseiva. FDP. Die ehemalige Generalsekretärin der FDP Frauen verkörpert einen modernen aufgeschlossenen Freisinn. Für Linksliberale ist Esseiva ein guter Tipp, den man zwei Mal auf den Wahlzettel schreiben kann. 

12.02.5 Aline Trede, Grüne, hatte die Unterstützung der Operation Libero, welche sie aber zurückweist, weil die Liberas eine Grossspende nicht ausweisen. Als feministische und ökologische Kraft gehört Trede wieder in den Rat. 

15.02.4. Kathrin Bertschy, GLP. Bertschy war die treibende Kraft hinter der Ehe für alle. Und macht – auch in Sachen Frauenanliegen – Druck für eine moderne Gesellschaft.

15.03.02 Michael Köpfli, GLP. Der Generalsekretär der GLP prägt die Nach-Bäumle-Ära der Partei mit jungdynamischer Energie. 

21.01.6 Reto Nause, CVP. Als Polizeidirektor der Stadt Bern kriegt er den Dialog mit der linksautonomen Szene nicht auf die Reihe. Im Nationalrat wäre er aber ein Gewinn, da er zum aufgeschlossenen CVP-Flügel gehört. 


Ratings und weiterführende Infos

  • Wahlen auf SRF
  • Wahlen in der BZ
  • Wahlen auf NZZ
  • Wahlen auf Blick
  • Wahlen in der WoZ
  • Wahlen auf watson
  • Wer ist wie grün? Umweltrating
  • Wie wirtschaftsfreundlich sind die Parteien? Das Ranking der Handelszeitung
  • Wen empfiehlt Operation Libero zur Wahl
  • Wer ist digital auf Zack
  • Bei Smartvote füllt man einen Fragebogen aus und erhält dann passende Kandidaten.
    Das Problem: Oft haben die vorgeschlagenen Kandidaten keine Chance. Man wirft also seine Stimme weg. Oder man wählt z.B. einen liberalen Freisinnigen von hinten auf der Liste und stärkt damit einen Stahlhelm-Freisinnigen. Gut ist Smartvote, wenn man mehr über die Antworten zu konkreten Fragen einzelner Politiker erfahren will, deshalb haben wir überall Direkt-Links zu den Politiker-Profilen hinterlegt. Und empfehlen: Nicht nur die Smartspider konsultieren, sondern vor allem die Fragebogen.


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