Kommentar: 99% – Legitimes Anliegen. Keine Wirtschaftskatastrophe.

Weil es sich um eine Initiative handelt, hat die Vorlage wenig Chancen. Zumal ihr Absender, die Juso, oft mit utopischen Vorstellungen und nebulösen Forderungen auftreten, der Kapitalismus sei zu überwinden. Mit der vorliegenden Initiative lancieren sie aber eine legitime Diskussion. Nämlich die Frage, wieso Löhne zu 100% versteuert werden, derweil Aktiengewinne nicht versteuert werden müssen. Sicher: Käme die Initiative durch, gäbe es so manche Frage zu klären. Etwa, ob Aktiengewinne mit Verlusten – die ja genau so anfallen – verrechnet werden könnten? Und über welchen Zeitraum? An den Haaren herbeigezogen aber ist das Gejammer, mit der neuen Steuer würden Gelder von Investitionen fehlen. Oder Firmen in Mitleidenschaft gezogen. Denn die Steuer beträfe ausschließlich Privatpersonen. Und an Kapital, das nach Anlagemöglichkeiten sucht, gibt es keinerlei Mangel. Recht haben die GegnerInnen, wenn sie darauf verweisen, dass die Schweiz – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern – eine Vermögenssteuer kennt.

Beim Entscheid sollte man sich fragen, ob man glaubt, es würde schon zu viel umverteilt. Dann ist ein Nein angebracht. Wer findet, die Vermögenden dürften stärker zu Kasse gebeten werden, stimmt ja.

One thought on “Kommentar: 99% – Legitimes Anliegen. Keine Wirtschaftskatastrophe.

Comments are closed.