Die Juso-Initiative zielt auf ein Skandalon: Wer nicht-gewerbsmässig an der Börse mit Spekulationen Kasse macht, zahlt darauf keine Steuern. Und: Dividenden, also Gewinnausschüttungen von Unternehmen, werden teilweise nur moderat besteuert. Im Gegensatz dazu sind Löhne voll besteuert. Deshalb will die Initiative, dass Kapitalgewinne von Privaten generell zu 100% besteuert werden. Also gleich wie die Löhne. Gewinn, der einen vom Parlament zu bestimmenden Betrag x (im Juso Beispiel: 100’000 CHF) übersteigt, würde zu 150%, also zu einem höheren Satz besteuert. Wirtschaftsverbände und Bürgerliche laufen Sturm: Schon heute würden Vermögende stark besteuert. Die Schweiz habe im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern eine Steuer auf Vermögen. Die AHV verteile schon um. Stichhaltig kann in besonderen Fällen sein, dass die Weitergabe von Familienunternehmen an die nächste Generation Schwierigkeiten machen könnte. Unredlich ist es aber, zu behaupten, die Wirtschaft als Ganzes hätte mit der Steuer ein Problem. Und absurd ist das Nein-Argument, man wisse ja nicht, wie die Vorlage im Detail angewendet würde. Die Ausgestaltung übernähme das bürgerliche Parlament, so dass man sicher sein kann, es gäbe eine butterweiche Umsetzung. Ja sagen Linke und EVP, Nein Bürgerliche sowie GLP.
- Erklärvideo des Bund https://youtu.be/g4MABd3sAHg
- Ja-Komitee https://99prozent.ch/
- Nein-Komitee https://zukunft-sichern.ch/
- Pro-Kommentar Republik
- Einordnung-NZZ
- Kommentar Legitimes Anliegen. Keine Wirtschaftskatastrophe.